112. Eierlesen in Ennabeuren.

Auf der Wiese bei Ennabeuren fand ehedem das Eierlesen statt. Den langen Weg legte man 100-200 Eier etwa einen Fuß weit von einander. Neben jedem war ein hölzernes Pflöcklein eingetrieben, auf dem mußte der Eierleser laufen, jedesmal herabspringen und das Ei in die ferne gehaltene Spreuwanne werfen. Eine gewisse Zahl Eier durften schon verunglücken, darüber hinaus machte des Preises verlustig.

Während des Eierlesens wurde ein Zweiter abgesandt in das eine Viertelstunde entfernt gelegene Sontheim und mußte vom dortigen Bäcker ein Brod, eine Bretzel und ein Milchbrod bringen zum Beweis, daß er dort war. Kam der von Sontheim früher, ehe der Eierleser fertig war, so hatte [85] dieser verloren und umgekehrt. An einem Waldtännlein hängen 12-15 Nastücher, Westenzeugchen als Preis, die vertheilt wurden 1.

Fußnoten

1 Vgl. das Eierlesen im hessischen Ellmarshausen, Lynker Nr. 324. S. 242 ff.

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TextGrid Repository (2012). Birlinger, Anton. Märchen und Sagen. Sitten und Gebräuche. Sitten und Gebräuche. 1.. 112. Eierlesen in Ennabeuren. 112. Eierlesen in Ennabeuren. Digitale Bibliothek. TextGrid. https://hdl.handle.net/11858/00-1734-0000-0005-FF1D-1