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An Christiane Vulpius
Dem Fuhrmann der Herrn v. Oppels Küch und Keller hergebracht hat gebe ich dieß Blat an dich mit. Es ist mir bisher recht wohl gegangen, der Brunnen bekommt mir gut und fegt alles böse aus, ich hoffe recht ausgespült zu dir zu kommen. Die Gesellschaft ist sehr zahlreich und angenehm, es giebt manchen Spas und Äugelchen die Menge, wobey ich mich immer mehr überzeuge:
[277] Ein schöner Taft wird meinen kleinen Schatz erfreuen, sie sind so schön hier daß einem die Wahl weh thut. Und noch was das du gerne hast.
Lebe wohl, grüße und küße Gusteln. Adieu. Liebe mich, wie ich am Ende aller Dinge nichts bessers sehe als dich zu lieben und mit dir zu leben.
Hier kommt gleich etwas zum Vorschmack.
Carlsbad d. 15. Jul. 95.
G.